Blonde Redhead - Blonde Redhead

(1996 Smells Like Records USA)
www.blonde-redhead.com
www.smellslikerecords.com

"I don't want you, I don't need you, I wanna know... I wanna know how it'd feel without a single confrontation" kreischt eine zu dem Zeitpunkt noch eher gewöhnlich klingende Stimme in die ruhige Gitarrenidylle hinein (man erschreckt sich wirklich!). Leidend und weinerlich setzt Amedeo Pace den ersten Fuß oder besser gesagt den ersten Ton auf das erste Album "Blonde Redhead". Als es sich nach so einigen Minuten ausgeschrieen hat, setzt Kazu Makinos zarter, unschuldiger und leicht kindlich verunsicherte Gesang ein und geleitet den unebenen Song zu einem sicheren Ende. Der Rest der 8 Lieder ist sehr verschieden, läßt aber spüren, daß die 3 Wirrköpfe ganz genau wissen, in welche Richtung sie steuern wollen (nämlich in keine bestimmte, wie die späteren Alben zeigen sollen). Sie musizieren wild drauf los und alles paßt irgendwie zusammen, sodaß man nicht recht weiß, ob es nun Glück oder gutes musikalisches Grundwissen ist, was dieses Album so gut hörbar und liebenswert macht.

"Blonde Redhead" ist für ein erstes Album ein geniales Werk, welches sich noch ein wenig unsicher durch enge Gassen dunkler und rauer No-Wave-Melodien schleppt, und dann mit einem beim ersten Hören sehr überraschend kommenden schönen, weichen Chanson die aufgewühlten Gemüter der Hörer wieder beruhigt. Man traut sich noch nicht ganz aus dem Sonic-Youth-Sound heraus, aber das ist zu verstehen, denn ist nicht Steve Shelley der "Schöpfer" und Produzent ihrer ersten beiden Alben...

Wer Sonic Youth mag wird Blonde Redhead lieben.

Tracklist
1. I Don’t Want U
2. Sciuri Sciuri
3. Astro Boy
4. Without Feathers
5. Snippet
6. Mama Cita
7. Swing Pool
8. Girl Boy

Bewertung:

Fabian Fascher

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