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The Phantom Limbs – Displacement
(2003 Transsolar Records D)
www.thephantomlimbs.com
www.transsolarrecords.de
Die Musik der Phantom Limbs ist für sensible Gemüter so etwas wie der "lustige" Soundtrack zur schleichenden Paranoia. Die Merkmale des amerikanischen Fünfers sind zum einen der des öfteren keifende Gesang des Frontmannes Hopeless und die "horrormäßigen", vorwiegend von einem auf Orgel getrimmten Keyboard fabrizierten Soundcollagen. Verstärkt werden diese beiden Zutaten noch von sägendem Gitarren, wummerndem Bass und stampfendem Drum Sound. Wer es schafft eine ganze Phantom Limbs CD am Stück zu hören, dürfte auch nach dem Verklingen der letzten Töne, noch eine lange Zeit Stimmen im Kopf hören. Das ist aber keineswegs negativ gemeint und für Freunde des gepflegten Irrsinns ein guter Grund das eine oder andere Werk der Phantom Limbs zu erwerben. Dieses Album "Displacement" wartet mit acht Liedern auf, die die etwas eigenwilligen Einstellungen der Amerikaner zeigen, schon das erste Lied "Active Verbs" ruft zu einem aktiven Leben auf. Natürlich ist unter aktiv nicht das damit gemeint, was der 08/15 Bürger darunter versteht, sondern die 197 prozentige "todernst" gemeinte Steigerung hiervon, die am besten mit der Liedzeile "I won't say 'I've got the flu'"/"I'll say 'I've flued myself today'" beschrieben werden kann. Wem diese These sympathisch ist, der kann diese und noch weitere Einstellungen - zum Beispiel zu "Romance" und "Distance" - am besten in den im Booklet enthaltenen Lyrics nachlesen. Wer weiß, vielleicht gründet sich darauf ja wirklich einmal eine philosophische Strömung und es wird eines Tages "Phantom Limbianer" geben?! Aber um wirkliche Weisheit im "Phantom Limb'schen"-Sinne zu erlangen, kann ich jedem nur raten einmal ein Konzert dieser Ausnahmeformation zu besuchen. Denn Philosophie hin oder her, zumindest das anatomische Wissen wird nach einem Konzertbesuch garantiert erweitert worden sein.
Tracklist
1. Active Verbs
2. Castanets Cookie
3. Wrenches And Spoons
4. Romance
5. From A Distance
6. Patience
7. Ear To The Ground
8. Turtle Doves
Bewertung:
Marlies Staudacher
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