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Veland & Moodorama
Anlässlich des ersten Geburtstags des Vereins "Overdue", von dem wir nun leider genauso wenig wissen wie schon zuvor, lud man in die Sargfabrik. In dieser einzigartigen Kulisse sollten in dieser Nacht zwei Bands die Herzen von Liebhabern verschiedener Stilrichtungen erfreuen. Sowohl an Jazz wurde gedacht, als auch an Funk, Dance, Trip Hop wie Hip Hop, selbst die Fans von Reggae bis Ragga kamen nicht zu kurz. Und wenn ich nun genauer überlege, fallen mir noch ein weiteres halbes Dutzend Musikformen ein, die man an diesem Abend vernehmen konnte.
Veland, die erste Band, bestand aus einer Menge Musiker rund um den norwegischen Sänger und Namensgeber. Dargeboten wurde ein breites Repertoire an mal sanftem, dann beschwingtem, mal balladenartigen oder auch funkigem Jazz. Man fühlte sich zeitweilig an einen jungen Morten Harket mit der Stimme Jamiroquais erinnert. Natürlich bestach die Band nicht nur durch ihre musikalische Präzision, auch die optischen Werte kamen nicht zu kurz. Jeder der Musiker bildete eine Art Gesamtkunstwerk, besonders durch ausgefallene Instrumente und punktierte Kleidung samt Accessoires (Sonnenbrillen, Hüte). Das Publikum verfolgte die Performance mit großem Interesse, begeistert tanzte man als Teil der angeregten Masse.
Nach kurzer Pause kamen dann Moodorama aus Deutschland an die Reihe. Die Kollaboration eines Haufen Musikers, die jeder für sich aus einer anderen Richtung zu kommen schienen, schickte abwechselnd einen der ihrigen in den Vordergrund, um dort mit viel Finesse immer und immer wieder andere Stile abzuhandeln. Begleitet wurden sie nicht nur durch groovende elektronische Töne, auch buntes Scheinwerferlicht unterstrich die Show. Mal hauchte eine blonde Schönheit in rotes Licht gehüllt sanft ins Mikrophon, wenig später rappte ein dunkelgrün bestrahlter Mann, der gerade noch im Hintergrund stand, wo nun seine Vorgängerin mittänzelte. So auch die Meute vor der Bühne. Menschen aller Altersgruppen ließen ihre Hüften schaukeln, bewegten sich im Rhythmus der eindringlichen Musik.
Lange nachdem der letzte Musiker die Bühne verlassen hatte, ging es noch so weiter. Der Takt, zu dem die fröhlichen Menschen schaukelten, kam zwar vom Band, erzeugte aber dennoch Emotionen, denen sich an diesem Abend nicht wenige hingaben.
Eva Fischer-Ankern
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