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Interview mit Chris Wicky (Favez)
Wir stehen im Backstagebereich und versuchen den Sänger von Favez, Chris Wicky, abzupassen, um ihn für ein kurzes Interview zu gewinnen. Beim dritten Versuch dann klappt es doch noch und wir setzen uns mit Chris, der eine Tasse Tee & Honig bei sich hat an einen Tisch.
Geht’s deiner Stimme nicht so gut?
Nein, sie ist noch angeschlagen vom Konzert gestern in Luzern, deshalb trink ich jetzt Tee mit Honig.
Das beste Mittel gegen eine heisere Stimme?
Nein, eigentlich nur das zweitbeste. Whisky ist das beste, aber das kann ich vor dem Konzert nicht in Unmengen trinken.
Wie entstand der Name Favez?
Die Geschichte zur Entstehung unseres Namens ist so unglaubwürdig, dass uns dies sowieso niemand glaubt und wir deshalb begonnen haben jedes Jahr eine neue Story zu unserer Namensentstehung zu erfinde. Dieses Jahr aber haben wir zum ersten Mal keine. Wen’s interessiert, findet alle Erklärungen zur Namensentstehung auf der Homepage www.osla.de gesammelt.
Spielt ihr lieber an großen Festivals oder in kleinen Clubs?
Wir spielen gerne an großen Open Airs, aber auch kleine haben ihren Reiz. Die eindrücklichsten Open Airs an denen wir dieses Jahr auf unserer Deutschlandtournee spielten, waren Berlin, Köln & Bielefeld. Aber auch in Holland und den USA, wo wir schon zweimal tourten, gefällt es uns sehr. Nächstes Jahr planen wir eine Tournee durch Japan, ähnlich wie dies Chewy taten. (Chewy ist eine befreundete Band, die wie Favez aus Lausanne (CH) kommt). Aber auch ganz kleine Clubs haben ihren Reiz. Sie sind so familiär und intim, - wie Sex im eigenen Bett.
Wie lange gibt es euch schon in dieser Formation? Und was hat sich verändert von damals zu heute?
Wir machen schon seit 1990 zusammen Musik. Die Band Favez besteht in dieser Formation aber erst seit 1997. Als Favez begann, standen vor allem Konzerte im Mittelpunkt. Wir machten alles, um möglichst viele Auftritte geben zu können. Damals drehte sich unser ganzes Leben um die Band und das Musikmachen. Heute 15 Jahre später, dreht sich nicht mehr ganz alles nur um die Band, sondern wir haben andere Dinge die uns wichtiger sind. Im Laufe meines Musikerlebens habe ich einige Bands gesehen, die von der Musik leben wollten. Dafür haben sie geschuftet, jedes Wochenende ein Konzert, überall dabei, - was für ein Stress, da bleibt der Spaß auf der Strecke. Das versuchen wir anders zu machen, - wir haben Spaß!
Ihr habt verschiedene Alben mit teilweise unterschiedlichen Stilen?
Ja, die erste Platte ist eher im akustischen Stil. Die folgende Platte wollten wir wieder ähnlich aufnehmen, jedoch fanden wir schnell heraus, das wir das nicht noch einmal so hinbekommen und das wir dies auch nicht erzwingen können. So wurden die zwei folgenden Platten schneller und rockiger als die erste. Die nächste Platte werden wir im Herbst in Spanien einspielen, diese wird wohl die härteste werden.
Nina Bechtel & Sandra Müller
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